Sailing on Sand

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Contemporary Fine Arts freut sich Sailing on Sand, Nils Dunkels Debutausstellung in der Galerie bekanntzugeben. Der Künstler zeigt einen Zyklus neuer Bilder, die zwischen Detail und Gesamtheit, zwischen limitierter Perspektive und ganzheitlichem Bild navigieren. Japanische Philosophie und amerikanische Popkultur, so antagonistisch sich diese Bewegungen ausmachen, sind dabei gleichermaßen wichtige Einflüsse auf Dunkels komplexe künstlerische Praxis.

Zum Segeln bedarf es guten Rückenwind und den offenen Horizont. Wie aber segelt es sich auf Sand? Segeln erzeugt einen paradiesischen Zustand, eine Flucht aus der Realität und in das Ungewisse. Auf Sand zu segeln hingegen evoziert Stillstand, eine Reise ins Nichts. Nils Dunkels Werke integrieren paradiesische Bilder in sandigen Untergrund und verkörpern so die im Ausstellungstitel anklingende Ambiguität.

Dunkel, der zunächst Bildhauerei studierte, erweitert die zweidimensionale Malerei in den Raum. Er erreicht dies, indem er zunächst mehrere Schichten von Pigment unkonventionell auf die Rückseite der auf Keilrahmen aufgezogenen Leinwand aufträgt. Durch Rotieren und Schütteln dieses pulverartigen Gemischs innerhalb des Keilrahmens strukturiert er die staubartige Materie und macht dabei den Prozess bis zum ausgestellten Bild dem Betrachter gleichermaßen zugänglich – eine simple einladende Geste zum Blick hinter die Kulissen der Bildproduktion. Die auf den Bildern sichtbaren Muster werden mit Schablonen in die farbige pulverisierte Pigmentschicht eingedrückt, hier manifestiert sich Dunkels bildhauerischer Zugang zur Bildproduktion, der ohne jeglichen Pinseleinsatz erfolgt.

Obwohl jedes Bild als einzelnes Werk funktioniert, ist es gleichzeitig Teil eines Ganzen und einer Serie, die unendlichen Variationsmöglichkeiten der Wiederholung reflektierend. So führt insbesondere die sechsteilige Arbeit PiecEs die Modalität von Detail versus Ganzheit vor. Inspiriert durch New Yorks älteste Schwulenbar desselben Namens, trägt jedes Bild eine andere Farbe des Regenbogenspektrums des Clublogos. Dunkel will damit einerseits seine Erinnerung an Nächte in diesem Club hochhalten, gleichzeitig aber die Willkürlichkeit der Regenbogenflagge als überstrapaziertes Solidaritätssymbol mit der LGBTQ-Bewegung ironisieren.

Als Andy Warhol mit der Arbeit an seiner Flowers Serie begann, stand die Pop Art bereits in voller Blüte. Sie negierte den Individualismus des Objekts zugunsten des Individualismus des Künstlers durch Massenproduktion. Ein Hauch dieser Philosophie durchdringt nicht nur Dunkels Blütenarbeiten, sondern wird auch in der Skulptur ND 1 deutlich, die einer traditionellen japanischen Kokeshi-Puppe nachempfunden ist und Spuren der Marke Nils Dunkel trägt. Durch die Verschmelzung traditioneller und hypermoderner Elemente in dieser überdimensionalen, hochglanzpolierten Skulptur schafft Dunkel ein ironisches Selbstporträt, das den Mittelpunkt der Ausstellung bildet.

Palmen, Strände, Wellen und gute Laune gehen von den pigmentierten Werken aus, die sowohl Reliefs als auch als Gemälde sind. Dunkels skulpturale Gemälde, unter anderem Dolce Vita 1 & 2, tragen die Freuden und Prüfungen des Segelns; aber segeln oder nicht segeln, das war nie die Frage.

Nils Dunkel (geb. 1990 in Linz, Österreich) lebt und arbeitet in Düsseldorf und Berlin.


Contemporary Fine Arts is pleased to present Sailing on Sand, Nils Dunkel’s debut solo exhibition at the gallery. The artist unveils a fresh series of paintings that navigate the balance between detail and the whole, between a limited perspective and the bigger picture. Influenced by both Japanese philosophy and American pop culture, Dunkel seamlessly blends these onto his intricate canvases.

To sail, one needs favorable wind in their backs and the open horizon ahead. But what does it take to sail on sand? Sailing evokes a paradise, an escape from reality, a leisure, a quest into the unknown. Sailing on sand, on the other hand, evokes a stillstand, a journey leading nowhere. The exhibited paintings contain literal paradise imagery executed on a sandy surface, embodying the ambiguity inherent in the title.

Trained as a sculptor, Dunkel extends the two-dimensional realm of painting into the exhibition space. He achieves this not only by applying layers of pigment to create a sandy and porous surface but also by flipping his canvases and floating them between stretchers, revealing the mechanisms of exhibition making and framing—a simple yet inviting gesture to the behind-the-scenes process. Characterized by a sculptural approach to painting, Dunkel impresses the pattern onto his canvases, rather than applying them with paint.

Although each of the paintings serves as a unique, individual work, they are also a part of a whole, and of a series – mirroring the endless possibilities of repetition (with a difference). For instance, the six-part work PiecEs explicitly embraces the detail-versus-whole modality. Inspired by one of New York’s oldest gay bars of the same name, each painting carries the rainbow color of the individual letter of the club’s name. Dunkel thereby cherishes the memories of his nights at the club, but also can’t help but satirize the arbitrariness of rainbow flags as a sign of LGBTQ solidarity and alliance, and their persistent ubiquity.

When Andy Warhol first started working on his Flowers, Pop Art was already blooming. It negated the individualism of the object in favor of the artist’s own individualism by mass-producing it. A riff of this philosophy permeates not only Dunkel’s blossom works but is also further evident in the sculpture ND 1, a take on a traditional Japanese Kokeshi doll bearing traces of the Nils Dunkel brand. By merging traditional and hyper-modern elements in this oversized, mirror-finish sculpture, Dunkel creates an ironic self-portrait at the heart of the exhibition.

Palms, beaches, waves and good vibes emanate from these pigmented works, resembling reliefs as much as paintings. Dunkel’s sculpted paintings, among others Dolce Vita 1 & 2, all contain the joys and trials of sailing; but to sail or not to sail, that was never the question.

Nils Dunkel (b. 1990 in Linz, Austria) lives and works between Dusseldorf and Berlin.

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