Gloria Grahame, die in Fritz Langs Heißes Eisen (1953) als Schauspielerin brilliert, hat im richtigen Leben James Bond nie einen Martini kredenzt. Der mochte seinen Drink, wie wir alle wissen, geschüttelt, nicht gerührt. Sicher sind wir uns aber, dass Gloria Grahame nicht mal im Traum auf die Idee gekommen wäre, den Martini zu rühren. Das ist eine Haltung, eine Lebenseinstellung. Geschüttelt ist Rock ’n’ Roll, gerührt ist Walzer.
Künstler erkennen und verstehen einander jenseits von Sprache. Julian Lethbridge bringt zwei der ur-amerikanischsten Ismen der jüngeren Kunstgeschichte, Abstract Expressionism und Minimalism, auf extrem eigene, originelle Art auf seinen Leinwänden zusammen – geschüttelt, nicht gerührt.
Katja Strunz Anfänge orientierten sich am russischen Konstruktivismus – geographisch gesehen am anderen Ende der Welt – und diese Anlehnung schreibt sich bis heute in ihr autonomes Werk ein. Ihre ersten Collagen, aus denen sich auch die Pulp Paintings herleiten, waren ein Zufallsprodukt. Papierschnitzel, die auf eine Unterlage rieselten.
Diesen unterschiedlichen Einflüssen ungeachtet, erschließt sich dem Betrachter innerhalb von Sekunden eine künstlerische Verwandtschaft zwischen den beiden Künstlern. Diese ist auf den ersten Blick nicht unbedingt visuell auszumachen, sie teilt sich latent mit, unbewusst. Vielleicht ist es eine Haltung. Vielleicht ist es geschüttelt, und nicht gerührt.
Gloria Grahame, the star of Fritz Lang’s The Big Heat (1953), had never served James Bond a Martini in real life. He liked his drink, as we all know, shaken, not stirred. We are certain, however, that Gloria Grahame would never have dreamed of stirring the martini. It’s an attitude, a way of life. Rock ’n’ Roll is shaken, the waltz is stirred.
Artists acknowledge and understand one another beyond language. On his canvases, Julian Lethbridge brings together two of the most American -isms in recent art history, Abstract Expressionism and Minimalism, in an extremely unique, original way – shaken, not stirred.
Katja Strunz’s beginnings were inspired by Russian constructivism – geographically at the other end of the world – and these references are still inscribed in her autonomous work today. Her first collages, from which the Pulp Paintings are derived, were a coincidence. Shredded paper falling onto a surface.
Notwithstanding the difference of these influences, the viewer reveals an artistic kinship between the two artists within seconds. At first glance, this isn’t necessarily made out visually, it discloses itself latently, unconsciously. Maybe it’s an attitude. Maybe it’s shaken, not stirred.