Der Fotograf Juergen Teller wurde 1964 in Erlagen geboren und lebt und arbeitet in London. Teller zählt zu den weltweit wichtigsten Modefotografen, dessen Werk jedoch über das reine Genre der Fashion-Photography weit hinausreicht. Nach zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen (u.a. in der Tate Modern in London, 2001) wurde der Künstler letztes Jahr mit einer Einzelausstellung im Stadtmuseum München und dem Folkwang Museum Essen geehrt. Weitere Stationen der Ausstellung Märchenstüberl waren Anfang des Jahres das Museum Galleria d´Arte Moderna in Bologna und das Frans Hals Museum in Haarlem. Ende Januar diesen Jahres hat Teller den renommierten Citibank Photographers Prize gewonnen.
Mit der Ausstellung Zwei Schäuferle mit Kloß und eine Kinderportion Schnitzel mit Pommes Frites bestreitet Juergen Teller seine erste Galerieausstellung in Deutschland.
Das Werk Juergen Tellers ist gekennzeichnet von einer unmittelbaren Annäherung an den Gegenstand. Statt einer bloßen oberflächlichen Betrachtung der Personen und Dinge spürt Teller ihrem ureigenen Wesen nach. Als Modefotograf hinterfragt er mit einer unkomplizierten Kamera den Menschen und zeigt nicht bloß dessen medienwirksame Erscheinung. Mit einem situativen Feingefühl entstehen Fotografien, deren Brüche dem Klischee einer glamourösen Modefotografie widersprechen. Supermodels und Popstars wie Kate Moss, Stephanie Seymour und Björk werden in neue, irritierende Zusammenhänge gebracht, die dem üblichen Abbild widersprechen.
In seinen Arbeiten bedient sich Juergen Teller oftmals den Methoden der jüngeren Kunstgeschichte. Das Serielle und die Wiederholung wird sowohl in seiner Arbeit Tracht, für die Teller die Schönheitsköniginnen aus 88 Ländern fotografierte, als auch in Go-Sees, einer Dokumentation über die Model-Träume junger Mädchen, zum Konzept.
Auch in der hier gezeigten Ausstellung Zwei Schäuferle mit Kloß und eine Kinderportion Schnitzel mit Pommes Frites nähert sich Teller u.a. einem Umfeld, das von Stereotypen gekennzeichnet ist. In dem kleinen fränkischen Dorf Bubenreuth betreibt die Familie Tellers ein mittelständisches Stegmacherunternehmen für Saiteninstrumente. Teller hat diesen Ort dokumentarisch untersucht, seine Umgebung und die in ihm arbeitenden Menschen. In der Erforschung des Details übermittelt er dabei ein präzises Gefühl für das Ganze und nähert sich gleichzeitig der eigenen Vergangenheit.
Daneben sind in der Ausstellung Bilder aus dem familiären Umfeld Tellers und Momentaufnahmen der fränkischen Heimat zu sehen.
Die schwangere Kate Moss hat Teller letzten Sommer in Frankreich aufgenommen.
The photographer Juergen Teller was born in Erlagen in 1964 and lives and works in London. Teller is regarded as one of the world’s most important fashion photographers, though his work reaches well beyond the genre of pure fashion photography. After numerous international group exhibitions (among others at the Tate Modern in London, 2001), the artist was honoured last year with a solo exhibition at the Stadtmuseum in Munich and the Folkwang Museum in Essen. The exhibition Märchenstüberl has since travelled to the Museum Galeria d´Arte Moderna in Bologna and the Frans Hals Museum in Haarlem. At the end of January Teller won the prestigious Citibank Photographers Prize. With the exhibition Zwei Schäuferle mit Kloß und eine Kinderportion Schnitzel mit Pommes Frites we are pleased to present Juergen Teller’s first gallery exhibition in Germany.
The work of Juergen Teller is marked by its direct approach to its subjects. Instead of simple superficial observations of people and things, Teller seeks their character, the essence of their being. As a fashion photographer Teller examines his subjects with an uncomplicated camera, revealing far more than surface appearances. With sensitivity to each situation he shoots images that resist the clichés of glamorous fashion photography. Supermodels and popstars such as Kate Moss, Stephanie Seymour and Björk are brought down to earth, to the level of the everyday. In his work Teller often employs the methods of recent art history. Serial strategies and repetition are evident both in his work Tracht, in which Teller photographed the beauty queens of 88 countries, and in Go-Sees; a documentative record of young girls that sought Teller out in his studio in the hope of being discovered as a model.
In the exhibition Zwei Schäuferle mit Kloß und eine Kinderportion Schnitzel mit Pommes Frites Teller again addresses an environment that is laden with stereotypes. In the small village of Bubenreuth in Bayern the Teller family operates a medium sized company manufacturing bridges for string instruments. Teller takes a documentative approach as he investigates this location, its surrounds and the people who work there. A precise feeling for the environment as a whole is conveyed through the details that are uncovered while Teller simultaneously delves into his own past. These strikingly unglamorous surrounds are not opposed to the chic world of fashion—Teller never attempts to present distortions of reality.
Additional new work by the artist is also on display.