Wir freuen uns, die zweite Einzelausstellung von Thomas Kiesewetter bei Contemporary Fine Arts präsentieren zu dürfen. Der Künstler (*1963) lebt und arbeitet in Berlin.
In der aktuellen Ausstellung zeigt Thomas Kiesewetter zwei großformatige Skulpturen aus glänzendem Edelstahl. Die Skulpturen setzen sich aus unterschiedlichsten geometrischen Körpern zusammen, die scheinbar willkürlich aneinandergefügt wurden: Voluminös geschwungene Elemente formieren sich neben zackig kantigen Strukturen, die frei im Raum stehen oder sich auf schmale, filigrane Stege stützen. Die einzelnen Figurationen werden von groben Schrauben zusammengehalten, die Verschweißungen bleiben als überschüssiger Rand sichtbar. Darüber legt sich die spiegelnd polierte Außenhaut wie ein alles umfassender Mantel.
Der Entstehungsprozess einer Skulptur beginnt für Kiesewetter mit der Zeichnung einzelner geometrischer Elemente auf Papier. In diesen Skizzen erprobt er die spezifischen Ausformungen der Figuren, das Zusammenspiel der Linien und Flächen. Aus den daraus gewonnenen Formen baut er Maquetten aus Pappe oder Holz im Maßstab 1:1. Die dabei entstehenden Körper sind zunächst autonom und werden erst im darauf folgenden Schritt mit anderen Elementen kombiniert. Aus dieser Kombination oder „Konfiguration“ ergibt sich letztlich die Skulptur. In der finalen Umsetzung werden Edelstahlbleche nach der Vorgabe des Pappmodells gebogen, zusammengeschweißt und verschraubt. Die Spuren der manuellen Bearbeitung des Metalls bleiben dabei stets sichtbar.