The Rover

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Die zentralen Figuren in den Bildern von Avner Ben-Gal umgibt eine stoische Ruhe selbst in vermeintlich dramatischen Situationen. Eine gnomenhafte Gestalt besteigt ein Flugzeug, obwohl dessen Kabine brennt. Im Hintergrund sieht man die Tragflügel einer soeben gestarteten Maschine brennen. Einem Geschöpf, dessen Kopf im Profil überlebensgroß dargestellt ist, brennt von innen der Schädel aus. Eine einarmige Figur verbrennt mit einer Fackel einen überdimensionierten Brief. Oft taucht der Mond als Halbmond auf, wie zur Bestätigung, dass wir es hier mit „lunatics“ zu tun haben. Wie Mondsüchtige verrichten die amorphen Wesen ihre absurden Handlungen in surrealer Szenerie, innerhalb derer man Reste von realen Begebenheiten zu erkennen glaubt.

Ben-Gal kommentiert jedoch keine realen, historischen oder politischen Begebenheiten, vielmehr scheint er unser kollektives Unbewusstes anzurühren.

Ben-Gal sagt selbst, dass er in seinen Bildern dazu tendiert, die Kluft zwischen Erde und Wasser zu verunklären, was den Gemälden eine Neigung zum Schweben verleiht. Trotz des Gewichts, das die Protagonisten in den Bildern durch ihre teils dramatischen Handlungen haben müssten, scheinen sie im Gegenteil schwerelos zu sein. Diesen Effekt erreicht der Maler dadurch, dass er die Figuren ohne Schatten darstellt.

In einigen der Bilder benutzt der Künstler breite Filzstifte, mit denen er scharfe Fokussierungen innerhalb der flüchtigen, dunstigen Flächen markiert. Diese Markierungen haben oft kalligraphischen Charakter, in früheren Bildern war es sogar regelrechte (hebräische) Schrift, die jedoch bewusst jeglichen Bildsinns entbehrte.

Philipp Kaiser schreibt im Katalog der von ihm kuratierten Ausstellung von Avner Ben-Gal im Museum für Gegenwartskunst Basel: „Avner Ben-Gals…Bildfindungen zeugen… von einem tiefen Vertrauen in die Malerei; eine Malerei, die erst im Prozess zu sich selber findet und überraschende Figurationen hervorbringt, welche nicht zuletzt von sich aus fragil poetische, narrativ atmosphärische Kompositionen entstehen lassen.“

Neben der erwähnten Einzelausstellung im Museum für Gegenwartskunst in Basel 2008 wurde der Künstler 2009 durch eine Einzelpräsentation im Tel Aviv Museum of Art geehrt. Avner Ben-Gal lebt und arbeitet in Tel Aviv und Berlin.


 

The central figures in Avner Ben-Gal’s paintings are surrounded by a stoic calm even in supposed dramatic situations. A gnom-like figure boards a plane even though its cabin is burning. In the background, one sees the wings of just a started machine burning. A creature’s skull (whose head is depicted larger than life) is burning from the inside out. A one-armed figure is burning an oversized letter with a torch. Often the moon appears as a crescent, like a confirmation that we are dealing with “lunatics” here. As if moonstruck, the amorphous beings perform their absurd actions in a surreal scenery within which the viewer believes to recognize remnants of real incidents.

However, Ben-Gal does not comment on real, historical or political events, he seems rather to compound our collective subliminal.

Ben-Gal himself says that in his works he tends to blur the gap between land and water which gives the paintings an aptitude to float. Despite the weight that the protagonists in the works should have due to their partly dramatic actions, they in contrast seem to be weightless. The artist achieves this effect through depicting the figures without shadows.

In some of the paintings, the artist uses broad felt pen with which he marks sharp focusings inside the ephemeral and damp plains. These marks often have a calligraphic character, in earlier works there were even proper (Hebrew) letters which however consciously lack any kind of meaning.

Philipp Kaiser who curated the exhibition at the Museum of Contemporary Art Basel writes in the accompanying catalogue: “Avner Ben-Gal’s…  pictorial output… bears witness to a deep trust in painting, a painting that only finds itself in process and that yields surprising figurations, which bring fragilely poetic, narratively atmospheric compositions into being.”

In addition to the mentioned solo exhibitions at the Museum of Contemporary Art in Basel in 2008, the artist was honoured by a solo show at the Tel Aviv Museum of Art in 2009. Avner Ben-Gal lives and works in Tel Aviv and Berlin.

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