The Clinic

About

„Ich war des Rauchens und Trinkens müde geworden. Diese Klinik ist das Beste, was ich für meinen Körper und meinen Geist getan habe.
Zu meinem 50. Geburtstag hat mir mein Cousin Helmut das tiefgründigste, schönste und bemerkenswerteste Geschenk gemacht. Er hat Bücher aus den eingelagerten und vergessenen Diapositiven meines Vaters gemacht.Als ich diese Bücher anschaute, musste ich weinen. Mein Vater nahm sich das Leben und doch sieht man auf diesen Bildern, dass es nicht alles nur dunkle Tage waren, und was für ein guter Fotograf er war.
Als ich in Österreich in dieser Klinik war, erinnerte ich mich plötzlich an all die Ferien die wir in Österreich verbrachten und somit auch an die Bücher, die mir mein Cousin gemacht hatte.“

Contemporary Fine Arts freut sich, die dritte Einzelausstellung mit Juergen Teller zu präsentieren. Juergen Teller lebt und arbeitet in London.

Am 18. September wird es während der „Berlin Art Week“ in Anwesenheit des Künstlers von 18.00-20.00 Uhr einen Empfang in den Galerieräumen geben.

Anlässlich der Ausstellung erscheint im Snoeck Verlag Katalog.

Für Presse- und Bildanfragen wenden Sie sich bitte an Anna Ballestrem:  anna@cfa-berlin.de

“I got tired of smoking and drinking. This clinic is the best thing I’ve done for my body and for my mind.
For my 50th birthday, my cousin Helmut gave me the most profound, beautiful

and striking present. He made books out of my Dad’s slide photographs , which were stored and forgotten. Looking at those books made me cry. Dad killing himself, but seeing in those photographs it was not all dark days and realising what a great photographer he was.

Being in Austria in this clinic, I remembered suddenly all those Austrian holidays

and it made me think of those books my cousin made.”

Contemporary Fine Arts is pleased to present the third solo exhibition with Juergen Teller. The artist lives and works in London.

On 18th September, during „Berlin Art Week“ from 6 until 8 pm, there will be a reception in the gallery space in the presence of the artist.

A catalogue will be published by Snoeck Verlag on the occasion of the exhibition.

For Press and image inquiries, please contact Anna Ballestrem: anna@cfa-berlin.de

 



Nehme ich mir noch mehr von Dürrenmatt und treibe seine Idee weiter, könnte ich die Teller-Methode „dramaturgisches Fotografieren“ nennen, was der Schweizer Schriftsteller wie folgt erklären würde: „Dramaturgisches Denken [in Tellers Fall: Fotografieren] kann ein Paradox sichtbar machen, die innere Spannung der Wirklichkeit.“ Was genau das ist, was der Künstler macht: endlos hinschauen und die innere Spannung der Wirklichkeit einfangen. Das Paradoxe daran ist, dass letztendlich keines der Bilder willkürlich ist. Jedes einzelne macht Sinn. Teller betont die Idee, dass man kein Stück des Tages aus dem Tag lösen kann, sonst hat man am Ende keinen Tag mehr. Dies ist unmöglich, außer man entscheidet sich dafür und das ist vielleicht das, was sein Vater irgendwann gedacht hat.

Es wäre zu kurz gedacht, jetzt zu dem Schluss zu kommen, dass die Fotos, die Teller in der Klinik gemacht hat, zu seinem Bildermachen passen und daher für seine Kunst eine Art von Reinigung sind. Tellers Bilder sind eine Art, sich mit der Möglichkeit – in seinem Fall mit der Tatsache – abzufinden, dass man an einen Punkt kommen kann, an dem man ein Stück aus dem Tag herausnehmen muss, um in den Raum zu springen, den diese Leere geschaffen hat.

Auszug aus “Die Klinik oder kleine Wunder und frühe Gefühl”, Francesco Bonami, 2015




“Borrowing more from Dürrenmatt and paraphrasing his idea, I could say that the Teller method could be called “dramaturgical shooting” which the Swiss writer would explain like this: “Dramaturgical thinking (shooting in Teller’s case) can look at the paradox, the inner tension of reality.” Which is what the artist is doing, endlessly looking and capturing the inner tension of reality. The paradox is that no images are at the end ever gratuitous. Each one makes sense. Teller stresses the idea that you can’t remove a piece of the day from the day, otherwise you will end up without the day. Which is not possible unless you choose so and that’s what his father maybe thought at one point.

It would be too much of a short cut to arrive to the conclusion that the images taken at the clinic match Teller’s picture making and hence for his art are a form of cleansing. Teller’s pictures are a way of coming to terms with the possibility – in his case the fact – that at one point we could feel the need to take a piece out of the day and plunge into the space its void has created.”

Excerpt from “The Clinic, or Small Miracles and Early Feelings”,
Francesco Bonami 2015

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