Raymond Pettibon

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Nach Ausstellungen des vergangenen Jahres im Museum of Contemporary Art in Los Angeles, in der Whitechapel Gallery in London und dem MACBA in Barcelona zeigen wir unsere nunmehr vierte Präsentation mit dem Künstler.

Die Ausstellung umfasst Arbeiten aus den Jahren 1985 bis 2002.

Pettibon wurde bisher überwiegend als ein Künstler bewertet, der Produktionen der Populärkultur nutzt, deren Formen als Modell für die eigene Arbeit übernimmt und diese in populärkulturelle Kontexte zurückführt.

Zwar hat Pettibon Anfang der achtziger Jahre Zeichnungen für Plattenhüllen zur Verfügung gestellt, selber Songs geschrieben und verschiedene Bands gehabt. Er legt aber Wert auf die Feststellung, er habe nie für einen bestimmten Verwendungszweck eine Zeichnung angefertigt.

Andererseits unterstreicht er eine musikalische Qualität seines Werkes und meint damit einen solchen Einsatz von Texten und Bildern, der die Auflösung eindimensionaler Bedeutung bewirkt, eine Öffnung für multiple Bedeutung , an deren Produktion der Betrachter oder Leser wesentlichen Anteil hat.

Als Leser geht Pettibon durch die Bücher von Henry James, Marcel Proust und John Ruskin ebenso wie durch die Groschenromane und Produktionen der Schundliteratur. Alles kommt darauf an, was er mit seiner Verarbeitung daraus macht.

Das Werk von Pettibon ist außergewöhnlich reich, komplex und subtil. Es lässt sich als Essay sehen zur Heterogenität gegenwärtigen Wissens, als fieberhaften Versuch der überwältigenden Vielfalt Formen zu geben und experimentell einen Kosmos zu entwerfen, der alle Ansprücheauf die unwiderrufliche Uneinheitlichkeit dieses Wissens anerkennt.

Der Künstler wird in der Ausstellung in unseren Räumen neue Arbeiten auf Papier zeigen, sowie vor Ort Wandzeichnungen realisieren.

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