Thomas Ruff fotografierte bereits zwischen 1987 und 1991 Häuser in Düsseldorf und Umgebung, die sich – in den 50er bis 70er Jahren entstanden – jedoch eher durch ihre Banalität denn durch architektonische Finesse auszeichneten.
Seit 1991 fotografierte er auf Wunsch der Architekten regelmäßig Neubauten der Schweizer Architekten Herzog & De Meuron, wirkte sogar künstlerisch an einer ihrer Bauten, der Fachhochschule für Forstwirtschaft in Eberswalde, mit.
1998 wurde Thomas Ruff von Julian Heynen gebeten, für die Krefelder Kunstmuseen eineAusstellung mit Architekturauffahmen der zwischen 1927 und 1930 entstandenen Villen Ludwig Mies van der Rohes vorzubereiten. Mit diesen Arbeiten sollten die beiden inzwischen als Ausstellungsräume für zeitgenössische Kunst genutzten Häuser des Architekten (Haus Esters und Haus Lange) nach ihrer Renovierung wiedereröffnet werden. Ruff setzte sich mit der Architektur dieser Bauten, sowie den etwa zeitgleich entstandenen Barcelona Pavillon und dem Haus Tugendhat in Brno auseinander.
Der Kurator Terence Riley, der für das Museum of Modern Art die Ausstellung “Mies in Berlin” vorbereitete, die mittlerweile Alten Museum in Berlin zu sehen ist, bat den Künstler die Ausstellung auch alle weiteren Gebäude, die Mies mit seinem Berliner Büro bis zu seiner Emigration 1938 ausführte, zu fotografieren. Da einige der Gebäude von Ruff nicht aufgenommen werden konnten, benutzte Thomas Ruff, wie Jahre zuvor bei seiner Serie “Sterne”, vorhandene Archivaufrahmen, die er, ähnlich wie in seinem letzten Werkzyklus “nudes”, digital bearbeitete.
So entstand aus einer ursprünglichen Auftragsarbeit die Serie “l.m.v.d.r. in welcher Ruff die Gebäude in allen von ihm bisher genutzten Techniken fotografierte und bearbeitete: Interieurs, Retuschen, Stereofotografie, Digitalisierung.
Thomas Ruff took photographs from houses in Düsseldorf and neighbourhood already between 1987 and 1991. These houses, built mainly from the 50s until 70s, did not distinguish themselves by architectural finesse but by banality.
Commissioned by Herzog & De Meuron he regularly photographed new buildings by the Swiss architects since 1991. He even contributed artistically to one of their buildings, designing a facade at the Fachhochschule für Forstwirtschaft in Eberswalde.
In 1998 for the Kunstmuseum Krefeld, Julian Heynen asked Thomas Ruff to prepare an exhibition of architectural photographs of Ludwig Mies van der Rohe’s Villas built between 1927 and 1930. The show was to commemorate the re-opening, after renovations, of the architect’s two homes (Haus Lange and Haus Esters), now used as exhibition venues for contemporary art.
Thomas Ruff began studying the architecture and the well known photographs of Haus Tugendhat, Haus Lange, Haus Esters, and the Barcelona Pavilion. He worked out an approach of his own and photographed the two buildings — like the Herzog & De Meuron
series — using all the techniques at his disposal.
During the exhibition in Krefeld, Terence Riley, who was preparing a retrospective of Mies van der Rohe’s architecture up to 1938, for the Museum of Modern Art, New York, asked Thomas Ruff to photograph all of the other still existing buildings from those years for his exhibition. Since some of them could not be photographed by him, he digitally processed existing pictorial sources.