Für Lucanders frühere Bilder galt noch, daß “ohne jede Absicht, etwas abzubilden, sich die Farben selbst darstellten, jedoch mit der Intention, die Vorbilder der gegenstandslosenMalereiauf bildnerische Weise zu reflektieren.”
Die gegenstandslosen Farbtafeln sind seit einiger Zeit vermeintlichen Portraits gewichen. Vermeintlich ist dieser Unterscheid insofern, als daß der Künstler die seine Arbeiten seit Jahren auszeichnende Praxis fortsetzt: die Größe der Holztafeln entsprechen durchweg deutschen DIN- oder amerikanischen ASA-, also genormten Formaten. Lucander verwendet ausschließlich im Handel erhältliche Industrielacke, die er grundsätzlich nicht mischt. Die Vorlagen für seine Figuren entlehnt er meist den Massenmedien. Deren dortiger Fassadencharakter wird durch den scherenschnittartigen, niemals modellierenden und flachen Farbauftrag in den Bildern noch unterstützt.
Lucander, der 1962 in Helsinki geboren wurde, ist insofern
nach wie vor nicht interessiert am charakterisierenden persönlichen Portrait,
sondern an den Oberflächen der modernen Waren- und Medienwelt. So werden
paradoxerweise die effektvollen Auslassungen an Farbe, die Partien, in denen
der Holzuntergrund unbearbeitet belassen wird, zu den lebendigsten Momenten
seiner Bilder.