Granum Sinapis bezieht sich auf das „Senfkornlied“ des wegen Häresie (Ketzerei) angeklagten, spätmittelalterlichen Mystikers Meister Eckhart. Es gilt als schönstes Zeugnis dionysischer Mystik in deutscher Sprache und ist inspiriert vom Gleichnis des Senfkorns, dass das kleinste aller Samen ist, aus dem jedoch das Größte, nämlich ein Baum wächst, in dessen Ästen „alle Vögel des Himmels nisten können“.
Peter Böhnischs Bilder versuchen auf etwas hinzudeuten, was hinter den Gedanken liegt, etwas dass uns Staunen lässt und das untrennbar mit dem Jetzt, einer Stille und einer Freude verbunden ist. Die weiten, offenen Räume seiner reliefartigen Assemblagen aus Holz, Sand, Wachs und roher Leinwand bewegen sich dabei fort vom Romantischen und Melancholischen seiner früheren Zeichnungen, hin zu einer größeren Objektivität und Vielfalt.
Böhnischs neue Arbeiten stehen eindeutig unter dem positiven und anregenden Eindruck seiner Zeit in Giverny. In der kleinen Gemeinde am rechten Ufer der Seine liegt Monets Garten mit seiner Blumenpracht, dem Seerosenteich und der berühmten japanischen Brücke. Die Gegenwärtigkeit, die in Böhnischs Arbeiten eine so große Rolle spielt, fand er aber auch in den japanischen Farbholzschnitten eines Hokusais – die Monet in Giverny sammelte und aufbewahrte – wieder.
So versuchen seine Bilder auch eine Brücke zu sein die die Kulturen verbindet. Sie vermitteln humorvoll eine Gegenwärtigkeit, Freiheit und Weite, die den Betrachter ebenso staunend machen kann wie das winzige Senfkorn.
Peter Böhnisch wurde 1977 in Waiblingen geboren und studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. CFA freut sich nach den Ausstellungen 2011 und 2012, nun die dritte Einzelausstellung mit ihm ankündigen zu dürfen.
Granum Sinapis refers to the “mustard grain song” of the late mediaeval mystic Meister Eckhart, who was charged with heresy. It is considered the most beautiful testimony of dionysian mysticism in the German language and is inspired by the allegory of the mustard seed, the smallest of all seeds, from which the greatest of things grows, namely a tree, atop which “all birds from the sky can nest” on its branches.
Peter Böhnisch’s works wish to suggest something which lies beyond thought, something that leaves us amazed and is inextricably linked to the now, tranquility and joy. The wide open spaces of his relief-like assemblages from wood, sand, wax and untreated canvas move it away from the romanticism and melancholy of his earlier drawings, toward a greater objectivity and multiplicity.
Böhnisch’s new works have been greatly influenced by the positive and inspiring impression of his time in Giverny. In the small community on the right bank of the Seine lies Monet’s garden with its brilliant display of flowers, lily pond and renowned Japanese bridge. The ‘presentness’, which plays such a great role in Böhnisch’s work, was discovered again by the artist in the Japanese coloured wood cuts of Hokusai – which Monet collected and kept in Giverny. So too attempt Böhnisch’s works to be a bridge between cultures. They playfully communicate a presence and freedom, which can amaze the viewer, just like the miniscule mustard seed.
Peter Böhnisch was born in 1977 in Waiblingen and studied at the Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Following his 2011 and 2012 exhibitions, Contemporary Fine Arts is proud to announce the third solo exhibition with the artist.