Meese, dessen vorherige Ausstellungen oftmals durch eine Überfülle an visuellen Eindrücken geprägt waren, nimmt sich diesmal bewusst zurück. Er schafft so eine fast feierliche Atmosphäre, die Raum gibt für 15 Bronzeskulpturen. Seit geraumer Zeit beschäftigt sich Meese mit den Möglichkeiten der klassischen Skulptur. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung sind nun erstmals in ihrer Gesamtheit zu sehen. „In der nunmehr einsetzenden Beschäftigung mit Bronze erschließt sich Jonathan Meese eine andere Traditionslinie. Er reiht sich ein in die Geschichte jener Maler, die auch Bildhauer waren, so wie Willem de Kooning, dessen Werk diese Entwicklung bei Meese ausgelöst hat“ (Friedrich Meschede im Katalog zur Ausstellung). Es lassen sich innerhalb dieser Werkgruppe zwei Arten von Plastiken ausmachen. Einerseits diejenigen, die im klassischen Sinne modelliert sind und dabei immer vom Motiv der menschlichen Kopfform ausgehen. Andererseits gibt es diejenigen Bronzen, die das kombinatorische Prinzip der Assemblage zu erkennen geben. Die Textur ist dabei stets expressiv, die Oberflächen sind teilweise aufgerissen, teilweise glatt modelliert. In der jüngsten Arbeit, dem Portrait des Dr. Fu Manchu, stellt Jonathan Meese die erste Ganzfigur im größeren Format vor.
Zu den Skulpturen hat Jonathan Meese Zeichnungen angefertigt, in denen „diesen Gebilden ihre utopisch-erzählerischen Orte zugesprochen werden“ (Meschede).
Zu sehen sind außerdem neue Gemälde von Jonathan Meese.