Berliner Durchreise 2011

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Contemporary Fine Arts
freut sich, vom 21. Juni bis 30. Juli 2011 die Ausstellung „Berliner Durchreise 2011“ mit Fotografien von F.C. Gundlach präsentieren zu können.

Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden Modefotografien, die zwischen 1950 und 1965 in Berlin entstanden sind – in einer Zeit, in der F.C. Gundlach für die Zeitschrift „Film und Frau“ tätig war. Berlin und die Berliner Couture sind von großer Bedeutung für das Werk F.C. Gundlachs, der seit 1953 immer wieder in der Stadt lebte und arbeitete. Zwischen 1953 und 1965 entstanden dabei faszinierende Modeaufnahmen des Berliner Chic, für die F.C. Gundlach die Stadt Berlin und ihre Architektur als bildbestimmende Elemente einsetzte. Zweimal im Jahr reisten damals alle Mode-Redaktionen zur „Berliner Durchreise“ an und fotografierten dort die neuesten Kollektionen der Berliner Modeschöpfer. Couturiers wie Gehringer & Glupp, Staebe-Seger, Sinaida Rudow-Brosda, Schwichtenberg, Schröder und Eggeringhaus, Heinz Oestergaard, Uli Richter, Lindenstaedt & Brettschneider, das Haus Horn und viele andere präsentierten die neuen Kollektionen. Modeschöpfer, -redakteure, Fotomodelle und Modefotografen bevölkerten wochenlang die Stadt. Am Tage wurden der Kurfürstendamm und die Avus zur Bühne, in den Ateliers wurde nächtelang fotografiert. Es war die Zeit des Aufbruchs und des Optimismus – ein wichtiges Kapitel der Berliner Modegeschichte.

In den für die Ausstellung ausgewählten Bildern wurde ein beinahe fiktives Berlin der Nachkriegszeit geschaffen, ohne Trümmer und ohne Zerstörung. Die erhaltenen historischen Bauwerke bildeten einen fast symbolischen Hintergrund, vor dem die damaligen Fotografen die Kollektionen der Berliner Modeschöpfer ebenso zeigten wie vor den ganz modernen Bauwerken, die für Aufbruch und Neuerung standen. Sie zeigten nicht die Realität, sondern die Wünsche und Träume einer Generation.

 
Mitte der 1960er Jahre wandelte sich die Situation der Berliner Mode. Wie in Paris verdrängten auch in Berlin die Prêt-à-Porter Kollektionen die Haute-Couture, vor allem aber wirkte sich der Bau der Berliner Mauer dramatisch aus: Die Modeschöpfer im Westen wurden von den Zwischenmeistern und Schneiderateliers im Ostteil der Stadt getrennt, der Lebensnerv der Berliner Modebranche war unterbrochen, womit die Hochzeit Berlins als Modestadt ihr Ende fand. Doch mit der „Fashion Week“, der „Bread & Butter“ und der „Premium“ wird wieder angeknüpft an eine Tradition Berlins als Modemetropole.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Text von Margit J. Mayer.



Contemporary Fine Arts is pleased to present the exhibition “Berliner Durchreise” with photographs by F.C. Gundlach from 21 June to 30 July 2011.

The focus of the exhibition will be on fashion photographs made in Berlin between 1950 and 1965, at a time when F.C. Gundlach worked for the magazine Film und Frau. Berlin and Berlin couture are highly significant in the oeuvre of F.C. Gundlach, who since 1953 has repeatedly worked and lived in the city. Between 1953 and 1965, he made fascinating fashion photographs of the Berlin chic, for which he used the city of Berlin and its architecture as elements that defined these pictures. At that time, all fashion editors travelled to Berlin twice a year for the so-called “Berliner Durchreise” to photograph the latest collections of the Berlin fashion designers and couturiers. Couturiers like Gehringer & Glupp, Staebe-Seger, Sinaida Rudow-Brosda, Schwichtenberg, Schröder und Eggeringhaus, Heinz Oestergaard, Uli Richter, Lindenstaedt & Brettschneider, Horn, and many others presented their new collections. Fashion designers, editors, models, and fashion photographers populated the city for weeks. During the day, Kurfürstendamm and Avus became stages, and the photographers were busy in the studios for entire nights on end. At that time, there was a mood of optimism and euphoria – an important chapter of Berlin’s fashion history.

The photographs selected for the exhibition created an almost fictional post-war Berlin, without ruins and traces of destruction. The surviving historic buildings formed an almost symbolic background chosen by the photographers of the time for the collections of Berlin’s fashion designers – and they also chose very modern buildings as backdrops, which stood for renewal and optimism. They showed not so much reality as the wishes and dreams of a generation. 

In the mid-1960s, the situation of fashion in Berlin changed. Like in Paris, the prêt-à-porter collections began to supplant haute couture, but above all, the construction of the Wall had dramatic consequences. The couturiers in the West were suddenly separated from their intermediaries and tailors and dressmakers in the East; the life nerve of the Berlin fashion industry was severed, which led to the end of Berlin’s heyday as a fashion centre. But the tradition of Berlin as a city of fashion is now being revived by events such as Fashion Week, Bread & Butter, and Premium.

The exhibition will be accompanied by a catalogue with an essay by Margit J. Mayer.

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