Der österreichische Künstler
Adam Wiener war stets ein Suchender: Zeit seines Lebens hat der Sohn der Künstlerin Lore Heuermann und des Schriftstellers Oswald Wiener seine Gegenwart durchmessen, um ein eigenständiges, authentisches Leben zu führen – in stetiger Auseinandersetzung mit den Entfremdungserfahrungen, die das moderne Leben mit sich bringt.
Seine Gesellschafts- und Kulturkritik sowie die Ablehnung bürgerlicher Normen und Werte zieht sich wie ein roter Faden durch sein eigensinniges Werk. Rebellion und eine symbolische Aggression gegenüber den Stereotypen der Bourgeoisie können oft als Motor seiner Arbeit verstanden werden. Wie sein persönlicher Pionier Kurt Schwitters holte auch Adam Wiener sein Material „aus der freien Wildbahn“, wobei Abfälle und der Trash des Industriellen einen besonders starken Reiz auf ihn ausübten – Gegenstände, mithilfe derer er in seinen geschichteten Collagen stets die bewusste Zurückweisung hierarchischer Prinzipien anstrebte.
Wieners Wille zur Abweichung führte zur einer vollkommenen Emanzipation von konventionellen ästhetischen Urteilen; für ihn hatten die Dinge nur den Wert, den ihnen das jeweilige Individuum beimaß. Er schätzte die Arbeiten von Franz West, den Wiener Aktionisten oder Dieter Roth, die das Verwesende, Horrible, zur Disziplin erhoben. Ihnen fühlte sich Adam Wiener verbunden, der in seinen Werken schonungslos die Kehrseiten des schillernden Lebens vorführte und den Schutzschild des etablierten Werts deaktiviert.
Der Idealisierung der Kunst setzte Wiener die Profanisierung entgegen. Auf die Überhöhung der Person des Künstlers antwortete er mit der humorvollen Ironisierung der eigenen Person und blieb so auf dem Boden einer Realität, die keinem höheren Wesen huldigt.
Seine erste Einzelausstellung in Berlin wird mit „Schinkenfleckerln“, gekocht von Ingrid und Sarah Wiener, sowie dem Konzert „Viele Köche vermehren den Brei“ mit Rosa Barba (Berlin), Oliver Ertl (Wien), Andreas Kolm (Wien), Tatjana Pavlenko (Berlin), Klaus Sander (Berlin), Andreas Schatzl (Wien), Jan St. Werner (Berlin), Oswald Wiener (Wien) sowie Una Wiener (Berlin) eröffnet.
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Links zu musikalischen Kollaborationen:
“Dandy Hoffmann” Album in iTunes“2001” Album in iTunes